08/11/2012

IN ANBETRACHT von Arsenius

IN ANBETRACHT
 
von Arsenius
 
 
 
 
Quelle des Originals:
In Anbetracht




dessen,



1.) Dass Msgr. Lefebvre sich Dom Gérard entgegenstellte, als dieser ein Abkommen mit den modernistischen Autoritäten Roms zu schließen versuchte. Ein Abkommen, von dem Dom Gérard sagte, dass Rom alles gibt und nichts verlangt;





2.) Dass derselbe Msgr. Lefebvre nach den Weihen sagte, dass er von nun an nur dann ein Abkommen mit Rom unterzeichnen würde, wenn die römischen Autoritäten diverse kirchliche Dokumente unterschreiben, die die aktuellen Irrtümer verurteilen;





3.) Dass immer noch Msgr. Lefebvre bereute, ein vorbereitendes Protokoll mit dem Vatikan unterzeichnet zu haben, in der Absicht, die Erlaubnis zu erhalten, Bischöfe zu weihen, weil er zu dem Schluss kam, dass die Absichten der römischen Autoritäten nicht gut waren;





4.) Dass schon wieder Msgr. Lefebvre Benedikt XVI., der damals noch Kardinal war, sagte, dass sie sich nicht verständigen könnten und dass wir, die Traditionalisten, die Welt zu christianisieren suchen, während er, der Kardinal und die anderen Progressisten sie zu entchristianisieren suchen;





5.) Dass die Priesterbruderschaft St. Petrus, die von Rom die Genehmigung hatte, ausschließlich die traditionelle Messe zu lesen, später zu akzeptieren verpflichtet wurde, dass ihre Glieder auch die Neue Messe lesen dürfen;





6.) Dass Msgr. Lefebvre gesagt hat, dass es nicht angebracht ist, dass wir uns unter die Autorität von jemandem stellen, der den Glauben nicht umfänglich bekennt;





7.) Dass die Sorge darum, den positiven Gesetzen [1] zu folgen, in Kriegszeiten eine Unklugkeit darstellen kann, die in gewissen Fällen dem Selbstmord gleichkommt;





8.) Dass die Erfahrung zeigt, dass die Allerwenigsten wieder umkehren, wenn die römischen Autoritäten ihre Versprechen nicht einhalten (wie im Fall der Priesterbruderschaft St. Petrus);





9.) Dass der Zustand der "Versöhnung" mit Rom den Effekt verursacht, dass die römischen (progressistischen) Autoritäten nicht mehr als feindlich, als zu bekämpfen, angesehen werden;





10.) Dass Msgr. Lefebvre gesagt hat, dass der Progressismus mit einer ansteckenden Krankheit zu vergleichen ist, wovon man sich daher fernhalten muss, um nicht angesteckt zu werden;





11.) Dass in allen Teilen des Erdkreises die Gläubigen sich in einem "Notstand" befinden, was ihnen das Recht auf einen Priester gibt, der die katholische Lehre umfänglich bekennt, wie auch auf die traditionellen Sakramente und die traditionelle Messe. Und die Priester haben die Pflicht zur Nächstenliebe und müssen diese Gläubigen betreuen, selbst ohne Erlaubnis des lokalen Bischofs.

 


URTEILEN WIR




1.) Dass, wenn Msgr. Lefebvre heute unter uns weilte, er sich weigerte irgendein Abkommen mit den römischen Autoritäten zu schließen, was auch immer diese uns anböten und selbst wenn sie im Gegenzug nichts verlangten, solange diese selben Autoritäten nicht die modernen Irrtümer verurteilen, die sie im Busen der Kirche verbreiten und die von früheren Päpsten verurteilt sind;




2.) Dass sich Msgr. Lefebvre auch heute nicht mit Benedikt XVI. verständigen könnte,da letzterer immer noch genauso denkt, wie als Kardinal;



3.) Dass wir den Versprechungen solcher Männer nicht vertrauen können, die ihre Garantien für die Tradition zurückziehen, Garantien, die sie selbst zuvor gegeben haben;

 



4.) Dass wir uns, so wie auch Msgr. Lefebvre das beurteilte, nicht jemandem im Gehorsam unterstellen sollten, der nicht den Glauben umfänglich bekennt;

 



5.) Dass es in dem schrecklichen Krieg, in dem wir uns befinden, (zwischen der Heiligen Kirche und dem Modernismus; zwischen der Wahrheit und dem Irrtum; zwischen dem Licht und der Finsternis) unklug und ein Selbstmord ist, die Regularisierung unserer Situation anzustreben: es bedeutete, sich dem Feind auszuliefern;




6.) Dass es in gewisser Weise bedeutete, Gott zu versuchen, wenn wir uns in eine Situation begäben, die uns:


 a) dazu verleitete, in wichtigen Punkten nachzugeben, sobald die römischen progressistischen Autoritäten das von uns verlangten;
 b) dazu brächte, gewisse Autoritäten nicht mehr als Feinde zu behandeln, die bekämpft werdenmüssen;
 c) dazu brächte, dass wir uns vom Progressismus "anstecken" lassen;



7.) Dass es ein Irrtum wäre, unser Betätigungsfeld auf jene Orte einzuschränken, die uns die römischen Autoritäten zuweisen, oder wenn wir zuließen, dass dort, wo wir keine offizielle Erlaubnis haben, das priesterliche Amt auszuüben, die Diözesanbischöfe und nicht wir diejenigen Gläubigen betreuten, die uns rufen, denn das bedeutete, den allgemeinen und gravierenden "Notstand" zu missachten.




DENNOCH
Könnte man einwenden, dass Msgr. Lefebvre all das sehr wohl gewusst hat, was wir sagen, dass er aber dennoch zu verschiedenen Gelegenheiten den Wunsch geäußert hat, dass die Situation der Bruderschaft mit den römischen Autoritäten geregelt werde.

 


WIR ERWIDERN


Dass selbst wenn das wahr ist, Msgr. Lefebvre jedoch seit Mai 1988 diesen Wunsch nicht mehr geäußert hat, und, im Gegenteil, seit dieser Zeit die Position einnahm, dass jeglicher Verständigung mit den römischen Autoritäten ein Glaubensbekenntnis von Seiten Roms vorausgehen muss, was die großen antiliberalen Dokumente des Lehramts angeht, wie zum Beispiel Pascendi, Quanta Cura usf. Und er bewahrte diese neue Position bis zu seinem Tod.
Das Motiv, das ihn zu diesem Wandel führte, war die Tatsache, dass er inzwischen klar sehen konnte, dass das neomodernistische Rom nicht im Geringsten die Absicht hatte, die Katholische Tradition zu schützen oder gutzuheißen.




FAZIT
Juridische Einheit mit Rom? Ja, aber im unverkürzten katholischen Glauben, ohne den niemand gerettet wird, und in der Freiheit, unsere Pflichten Gott und dem Nächsten gegenüber erfüllen zu können.

 


 

Arsenius
 
[1] Zum Beispiel: Die Straßenverkehrsordnung.
 



Anmerkungen zur Übersetzung:
Abgerufen am 11.8.2012.
Deutsche Übersetzung, nicht autorisiert.
Der Übersetzer